#wegbegleiter zum Welttag der Suizidprävention

»Suizid – Ein Tabu, das allein in Deutschland jährlich 170.000 Menschen betrifft«

Der 10. September ist Welttag der Suizidprävention. In Deutschland sterben jährlich 10.000 Menschen an Suizid. Das sind mehr als durch Verkehrsunfälle, Drogen und AIDS zusammen. Oder aus aktuellem Anlass: Mehr als in Deutschland bisher an Corona gestorben sind. Für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren ist es sogar die zweithäufigste Todesursache.

In Deutschland gibt es darüberhinaus 100.000 Suizidversuche. Von einem Suizid sind durchschnittlich 6 weitere Menschen mitbetroffen. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind bei jeder suizidalen Handlung sogar bis zu 23 weitere Personen involviert: Eltern, Kinder, Partner*innen, Freund*innen, Kolleg*innen, Nachbar*innen, Zeug*innen des Geschehens … Höchste Zeit, das Tabu zu brechen!

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Zahlen und Fakten zu Suizid

  • 10.000 Suizide jährlich in Deutschland, 793.000 Menschen sterben in dieser Zeit weltweit an Suizid, die Dunkelziffern sind weitaus höher.
  • Suizidalität kann bei allen psychischen Erkrankungen auftreten. Ein besonders enger Zusammenhang besteht zwischen Depressionen und Suizid. Etwa 60% der Menschen, die Suizid begehen, hatten eine schwere Depression. Dieser Prozentsatz nimmt drastisch ab, wenn die betroffenen Menschen professionelle Hilfe erhalten.
  • Nur 35% der betroffenen Menschen sucht professionelle Hilfe. Auch als direkte Folge der Tabuisierung von Suizidalität. Sollten Sie von suizidalen Gedanken betroffen sein: Sie sind nicht allein! Haben Sie keine Angst, um Hilfe zu bitten und diese anzunehmen. Reden Sie mit einer Vertrauensperson und/ oder suchen Sie sich professionelle Hilfe. Der Hausarzt oder die Telefonseelsorge können hierbei erste Kontaktstellen sein, um Ihnen dabei zu helfen eine passende therapeutische Hilfsperson zu finden. Weitere Informationen und Kontaktadressen hier ».
  • Suizidalität ist an sich keine psychische Erkrankung, sondern ein Phänomen, das jeden Menschen betreffen kann und dem multikausale Ursachen zugrunde liegen. Suizidales Denken und Handeln ist keine grundsätzlich krankhafte Denk-, Erlebens- oder Verhaltensweise, sondern Ausdruck einer persönlichen Krise.
  • Der Mythos, dass Menschen, die von Suizid sprechen, nur Aufsehen erregen wollen und nicht wirklich gefährdet sind, ist nach wie vor aktuell. Tatsächlich werden aber ca. 80% der Suizide im Vorfeld direkt oder indirekt angekündigt. Ausgesprochene Suizidgedanken oder die Sorge, dass jemand aus Ihrem Umfeld Suizidgedanken haben könnte, sollten immer ernst genommen werden. Sprechen Sie die Person direkt und möglichst wertfrei darauf an. Sie können jemanden durch die Thematisierung Ihrer Sorgen nicht erst auf die Idee bringen und verschlimmern dadurch nie die Situation. Im Gegenteil, oft hilft es bereits, dass die Person mit jemanden über ihre suizidalen Gedanken reden kann. Machen Sie sich Sorgen um jemanden? Weitere Informationen und Kontaktadressen hier ».

Weitere Zahlen und Fakten finden Sie unter anderem auf der Website des Vereins »Freunde fürs Leben« und des Kölner Netzwerks für Suizidprävention »überLEBENswert«.


Der Verein Freunde fürs Leben e.V. informiert über Suizid und Depression, damit Signale frühzeitig erkannt und Hilferufe besser gedeutet werden können. Der Verein wurde gegründet, um den Betroffenen Austausch zu ermöglichen und präventiv aktiv zu werden, indem er die Öffentlichkeit über Suizid und Depression sowie Hilfsangebote aufklärt.

Seit 2001 klärt der Verein Jugendliche und junge Erwachsene über die Themen Suizid und seelische Gesundheit auf. Die Gründer von Freunde fürs Leben sowie viele der ehrenamtlich Beteiligten haben selbst geliebte Menschen durch Suizid verloren. Als Kommunikations- und PR-Experten haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, über die Tabu-Themen Depression und Suizid in der Öffentlichkeit aufzuklären.

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Das Kölner Netzwerk für Suizidprävention »überLEBENswert« wurde 2019 gegründet und ist ein Zusammenschluss von derzeit acht Kölner Organisationen und Expert*innen aus dem Bereich seelische Gesundheit, Psychiatrie, Krisenhilfe sowie psychologische und psychiatrische Versorgung/Betreuung.

Es trägt dazu bei Menschen in psychischen Krisen und mit psychischen Erkrankungen und insbesondere in suizidalen Krisen zu unterstützen: Es sollen Hilfsangebote und Kontakte aufgezeigt werden, um Betroffene, Angehörige sowie die Öffentlichkeit und Berufsgruppen, die mit Suizidalität konfrontiert werden, darauf aufmerksam zu machen, wohin man sich wenden kann und wie man mit Suizidalität angemessen umgeht. So soll gleichzeitig zur Entstigmatisierung und damit zu einem offenen Umgang mit dem Thema beigetragen werden.

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In neuen Podcast des Münchner Bündnis gegen Depression »Dead on my Feet. Reden statt Suizid« sprechen verschiedene Expert*innen, Betroffene und Hinterbliebene über Suizid. Dadurch soll über Vorurteile aufgeklärt, Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt und Hoffnung gemacht werden. Es gibt Wege aus der Krise!

Die 7 Folgen des Podcasts erscheinen ab dem 10. September 2020 jeweils dienstags und donnerstags. Sie können den Podcast auf der Weseite, bei YouTube oder auf allen gängigen Streaming Portalen, wie Spotify, Deezer, iTunes und Google Podcast, hören.

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Kostenloses Material zum Thema

Free-Book: Leseprobe aus »Wieder besser drauf! – Ein Ratgeber für junge Menschen zum Umgang mit Stimmungstiefs und Depressionen«

Endlich ein Buch, das Jugendliche und junge Erwachsene direkt anspricht: Es macht mit stimmigem Ton und passenden Beispielen behutsam deutlich, was typische Anzeichen für eine Depression sind und wann man sich professionelle Hilfe suchen sollte. Die Botschaft:

»Du bist nicht allein und du kommst da wieder raus! Eine Depression ist eine Erkrankung, eine Krise, die irgendwann vorübergeht. Sie macht nicht den Menschen an sich aus. Der Mensch behält seine Persönlichkeit, all seine Besonderheiten und Stärken und all das, was über die Depression hinausgeht.«

Hier finden Sie das Kapitel »Woher kommt die Depression?« als kostenloses Free-Book:

Und hier geht es direkt zum Buch ».


Kostenloses Kinderbuchvideo: »Molly und das große Nichts – Ein Bilderbuch über Leben- und Nicht-leben-Wollen«

Mollys Kindheit riecht nach Lagerfeuer, frisch gemähtem Gras und dem alten Dachboden im Haus der Großeltern. Doch eines Tages fängt Mollys Leben an zu verblassen. Das Nichts, das sich in ihr ausbreitet, macht ihr große Angst.

»Ein gelungenes Bilderbuch, um Kindern und Jugendlichen das Thema Depressionen und Suizid zu erläutern und sie dafür zu sensibilisieren. Gut umgesetzt ist die für die Zielgruppe einfache Sprache und die Darstellung, wie Molly schrittweise immer weniger Gefühle hat und sich nicht mehr freuen kann. Durch die Illustrationen wird der Text passend ergänzt und die Aussage unterstrichen.«
Aus dem Gutachten der Stiftung Gesundheit

Hier finden Sie das Kinderbuchvideo zum kostenlosen Anschauen.

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Buchtipp zur Themenwoche

Das Depressionsbuch – Erscheint im November 2020

Geschätzt leiden weltweit etwa 350 Millionen Menschen an einer Depression. Dennoch gibt es für die Entstehung und Aufrechterhaltung depressiver Störungen gibt es keine einfache Erklärung. Es existiert kein »Depressions-Gen« und Depressionen sind nicht einfach auf einen Mangel an Botenstoffen im Gehirn zurückzuführen. Die Wahrheit ist komplexer: Depressionen entstehen, wenn vielfältige biologische, psychologische und soziale Problemkonstellationen zusammenkommen.

Vor diesem Hintergrund informiert dieser Ratgeber für Betroffene, Angehörige und Interresierte über den aktuellen Wissenstand zum Erscheinungsbild, zum Verlauf und zur Häufigkeit depressiver Störungen.

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Kindern psychische Erkrankungen erklären – Drei Kinderbücher für 40,00 statt 47,00 €!

Das Paket bietet die Kinderbücher »Molly und das große Nichts – Ein Bilderbuch über Leben- und Nicht-leben-Wollen«, »Mamas Monster – Kindern Depression erklären« und »Mama, Mia und das Schleuderprogramm – Kindern Borderline erklären« zum Sonderpreis.

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